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Okuku wird U20-Europameisterin mit der Staffel
Am Donnerstag sind in Jerusalem die U20-Europameisterschaften zu Ende gegangen.
Mit 23 Medaillen, davon acht aus Gold, hat die Mannschaft des Deutschen Leichtathletik Verbandes die Erwartungen in Israel deutlich übertroffen und darüber hinaus mit starken Leistungen und deutlichen individuellen Steigerungen auf sich aufmerksam gemacht. In dem ganzen Spektakel mit dabei: die ehemalige GSV-Sprinterin Holly Okuku (Sprintteam Wetzlar). Während Holly Anfang der Woche auf der 200m Sprintstrecke leider keinen Erfolg hatte und nicht über den Vorlauf hinauskam, änderte sich das ganze am Donnerstag. In einem regelrechten Leichtathletik-Krimi hat Holly als Schlussläuferin der 4x100 Meter-Sprint-Staffel gegen die Europameisterschaft für das deutsche Team perfekt gemacht. Der erste Vorlauf über 4x100 Meter war eine klare Angelegenheit: Nele Jaworski (VfL Wolfsburg), Chelsea Kadiri (SC Magdeburg), Rosina Schneider (TV Sulz) und Holly Okuku (Sprintteam Wetzlar) mussten in 44,39 Sekunden noch nicht alle Karten aufdecken, zu deutlich war der Vorsprung auf Frankreich (44,81 sec) und Italien (45,02 sec). Holly Okuku konnte als Schlussläuferin ungefährdet ins Ziel sprinten. Ein ähnliches Bild bot sich im Halbfinale: Hier waren es die Britinnen, die in 44,24 Sekunden den besten Eindruck hinterließen und auch im Finale die stärksten Gegnerinnen des deutschen Quartetts sein dürften. Und in der Tat war es die britische Schlussläuferin Success Eduan, die Holly Okuku auf den letzten Metern im finalen Lauf noch einmal gefährlich nahe kam. Doch die U18-Vize-Europameisterin über 200 Meter konnte gegenhalten und ließ sich und ihren Teamkolleginnen den Titel nicht mehr nehmen. "Ich habe die Britin neben mir gespürt", sagte Holly Okuku später. "Ich habe auf meine Stärke im fliegenden Bereich vertraut." In 43,82 Sekunden unterbot das Quartett deutlich die 44-Sekunden-Marke und rannte vier Hundertstel schneller als die Britinnen. "Wir wussten, die Britinnen sind schnell, aber wir sind schneller! "Dieser Titel bedeutet uns sehr, sehr, sehr viel", freute sich Holly Okuku, die bereits vor zwei Jahren beim Silber-Sprint des deutschen Quartetts in Tallinn (Estland) dabei gewesen war. Gerade für sie und für Chelsea Kadiri, die mit ihren Leistungen im Einzel nicht zufrieden gewesen waren, sei das Staffel-Gold eine besondere Genugtuung. "Dann haben wir voll auf die Staffel gesetzt. Unser Team war von Anfang an so richtig ein Team. Zusammen Europameisterinnen zu werden, ist das Schönste!" Es war ein fantastisches Rennen der Mannschaft mit einem Fight von Holly zur Goldmedaille.
